Nächsten Monat schreiben wir wieder so eine elende Deutschprüfung in Vorbereitung auf das Examen. Ich weiß schon, es ist ziemlich schockierend, aber ich bin eine echte Niete wenn es darum geht, Geschichten zu erfinden. Ist der Inhalt grob skizziert, Textumfang und Adressat klar, dann fliegen meine Finger über die Tastatur und ich tauche in einen richtigen Schreiberausch ein. Ich bekomme dann gar nichts mit: zum Beispiel saß ich mal in einem Unterhemd an meinem Laptp, sehr zur Freude meiner Nachbarn, denn ich habe vergessen mein blickdichtes Faltenstore vor das Fenster zu ziehen. So saß ich bis 2 Uhr in der Nacht, bis mich eine SMS von den Nachbarn erreichte: Schickes Unterhemd, Tastencowboy!! Zum Glück wohnen meine besten Kumpels gegenüber, vor denen macht man sich ja gerne mal zum Affen. Ich habe erstens nicht mitgekriegt, dass ich immer noch im Unterhemd da saß und wie spät es mittlerweile schon geworden ist.

Ich lasse jetzt mal die Katze aus dem Sack, ich studiere Journalismus, habe mich auch schon in mehreren Volontariats bewiesen. Aber da herrschen Bedingungen, die mir absolut entgegen kommen. Fakten, die zu einer Geschichte oder Story gewoben werden. Eine Textbegrenzung durch Layout und Werbung und so weiter. In den Prüfungen können wir wirklich über alles  und nichts (…) schreiben. Auch der Wortumfang liegt in unserem Ermessen, absolut grauenhaft. Damit ich nicht die totale Blockade bekomme, sammle ich jetzt schon Ideen für Kurzgeschichten und Tipps, wie man mit Schreibblockaden kreativ umgeht beziehungsweise sie überwindet. Hier mal ein paar simple Vorschläge, die mir zum Bestehen verhelfen sollen:

Lesen ist ein gutes Mittel, um sich zum Beispiel in fremden Blogs, Kurzgeschichten oder den Nachrichten Inspirationen zu holen, genauso wie aktives Zuhören. Aus Gesprächen ergeben sich manchmal Einfälle und Situationen, die man prima noch einmal verwerten kann. Außerdem regiert König Zufall: Man soll also nach einem x-beliebigen Wort googeln und sich von der Homepage oder einem Bild überraschen lassen. Ideen, die man spontan hat, müssen unbedingt schriftlich fixiert werden! So schnell wie sie kommen, sind sie auch schon wieder verschwunden. Ach, eigentlich sind das wirklich keine schlechten Ideen. Ich denke, dass sie sogar intuitiv in uns schlummern. Ich werde einfach darüber schreiben, wie ich mich beim Schreiben in den Prozess vollkommen verlieren kann und nicht einmal gemerkt habe, dass das beste Faltenstore aus blickdichtem Stoff gar nichts bringt, wenn man es nicht benutzt.